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„Niemand wird sie finden“ von Caleb Roehrig

Flynns Freundin January ist verschwunden. Die Polizei vermutet ein Verbrechen und stellt Fragen, die Flynn nicht beantworten kann. Alle Augen sind auf ihn gerichtet, schließlich war – ist – er ihr Freund und sie waren in der Nacht vor ihrem Verschwinden zusammen…

Na wenn das nicht reicht um einen zum Lesen dieses Buches zu bewegen. Niemand wird sie finden ist auch wieder ein klarer Kira Fall: Ich habe das Buch vor einigen Jahren gekauft, 80 Seiten gelesen und dann weggelegen. Ich fand die Story zu vorhersehbar – dachte ich zumindest. Mit meinem Vorsatz für 2021 habe ich mir also ein Herz gefasst und dieses Buch noch einmal angefangen. Und um es vorweg zu nehmen: es hat mich überrascht, wie gut dieses Buch eigentlich ist.

Ein grausamer Mord scheint die naheliegende Erklärung zu sein. Doch die Aussagen von Mitschülern und Freunden zeichnen ein völlig fremdes Bild von dem Mädchen, das Flynn so gut zu kennen glaubte. Er muss herausfinden, was mit January geschehen ist, ohne dabei zu verraten, dass er ebenfalls ein Geheimnis hat. Vor seinen Eltern. Vor seinen Freunden. Und vor allem vor sich selbst…

Wir springen in den POV des fünfzehnjährigen Flynn, dessen eigene Probleme mit dem Verschwinden seiner Freundin nur noch größer werden. Über die Kapitel hinweg ergeben sich immer mehr Indizien darauf was eigentlich passiert ist und wer seine Freundin January überhaupt war, oft erzählt mit situativen Rückblenden. Doch wird man als Leser immer wieder in die Irre geführt und springt mit Flynn von Theorie zu Theorie.

Caleb Roehrig gelingt es gut unseren Protagonisten realistisch einzuordnen. Oft passiert bei Geschichten wo die Protagonisten zwischen 13 und 18 Jahren alt sind, dass diese aufgrund ihres Verhaltens auch locker als Mittzwanziger durchgehen könnten. Das passiert hier nicht. Flynn hat nicht plötzlich übergeordnete Autorität, er ermittelt zwar auf eigene Faust aber auch nur im Rahmen seiner Möglichkeiten. Er hat Stimmungsschwankungen und fühlt sich nicht ernst genommen, was ganz normale Charaktereigenschaften sind und man sich gut in ihn reinversetzen kann.

Gegen Ende hatte mich die Geschichte so sehr gepackt, dass ich die letzten 150 Seiten das Buch nicht weglegen konnte. Wer eine verworrene Handlung mag, sollte Niemand wird sie finden auf jeden Fall eine Chance geben.

Caleb Roehrig: Niemand wird sie finden; cbj

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